Glaube, Sitte, Heimat
Liebe Gemeinde,
Willkommen auf meinem völlig durchgeknallten Reiseblog! 🌍✈️ Ich bin Ina – Bestimmerin, Abenteurerin, Weltenbummlerin und Meisterin der spontanen Planänderung. Und natürlich darf mein treuer Begleiter Horst nicht fehlen – mein Koffer mit mehr Charakter als so manche Reisebekanntschaft. 🎒😆
Also schnallt euch an, schnappt euch Popcorn und begleitet uns auf wilde Trips quer über die Kontinente und durch die sieben Weltmeere. Ob Großstadt-Dschungel oder echte Wildnis – wir sind überall unterwegs! Die große Frage bleibt nur: Wie lange halte ich durch, bevor ich mich in einem Café, am Strand oder in einer Bar verirre?
(Spoiler: Wahrscheinlich schneller, als Horst „Übergepäck“ sagen kann!) 😂🍹
P.S. Solltest du Rechtschreibfehler finden, darfst du sie gerne behalten. Sind special Effects meiner Tastatur 😁
Dalai Lama
Ein Überlebensratgeber für Städter, Zugereiste und Eingeborene
Jedes Jahr im Juli verwandelt sich das sauerländische Dorf in einen Ausnahmezustand. Die einen nehmen Reißaus – sie haben’s nicht mit der Muttermilch aufgesogen. Die anderen fiebern drauf hin – sie haben’s im Blut.
Das sauerländische Schützenfest ist mehr als nur drei Tage Ausnahmezustand. Es ist Tradition, Wahnsinn, Dorfzusammenhalt, Alkoholtherapie und Tanzmarathon in einem.
Für Städter lässt es sich ungefähr so erklären:
Schützenfest ist wie Almabtrieb – nur ohne Alm und ohne Abtrieb.
07.06.2025
Liebe Gemeinde,
07.06.2025
Du wachst auf – alles dreht sich. Zack, der Restalkohol der letzten zwei Tage kickt rein. Nützt nix: Aufstehen ist angesagt, denn heute geht’s früh los. Frühstücken. Vogelschießen.Wenn du nicht gerade im Vorstand oder Musikverein bist, kannst du vielleicht noch ein Stündchen länger schlafen. Aber ehrlich: Das macht den Kohl auch nicht mehr fett.
07.06.2025
Zwischen Delirium und Dorfromantik
07.06.2025
Vom Friseurfieber, zum Uniformkampf bis hin zum Polnischen Während die Frauleute morgens scharenweise zum Friseur rennen – denn das ganze Jahr läuft man rum wie Nachbars Lumpi, aber zum Schützenfest muss die Frisur sitzen wie der Schuss beim Königsschießen – wird in der Halle noch an den letzten Feinarbeiten geschliffen. Danach geht’s heim zur ultimativen Herausforderung: Anprobe der Uniform. Die weiße Buxe zwickt zwar, geht aber noch zu. Das Hemd spannt bedrohlich an den Knöpfen, das Jackett lässt sich mit gutem Zureden schließen. Das Einzige, was zuverlässig passt: die Krawatte. Riecht halt muffig – aber wat soll’s. Dann Antreten. Die Kapelle ist schon versammelt, haut die ersten Märsche raus. Brudermeister und König werden abgeholt, dann geht’s in die Kapelle zum Gebet, samt Ehrung der Gefallenen. Immer dran denken: Beim Paukenschlag links! Danach zurück zur Halle, wo Reden geschwungen und Jubilare geehrt werden, bevor es endlich heißt: „Wechseln und ab an den Trog“ Während die Männer also gediegen in der Kapelle ihren Beitrag zur katholischen Erziehung leisten, sitzen wir Frauen längst gemütlich im Garten, haben das erste Bier in der Hand und die gute Laune im Gepäck. Für die Städter wäre das jetzt schon das Ende – für uns ist das der Anfang. Gegen 21 oder 22 Uhr geht’s los. Am Eingang eine Riesenschlange – aber wer sein Fähnchen schon hat, geht wie ein VIP daran vorbei. Drinnen: Lichter, Bier, Musik, Menschen. Eben wart ihr noch zu zehnt. Jetzt? Einer links, zwei rechts, einer steht noch am Eingang, der Rest ist verloren gegangen – oder einfach woanders hängen geblieben. Die Sektbar wird konsequent ignoriert – zumindest bis 23 Uhr. Danach? Ist eh alles egal. Diese kleine, glitzernde Abferkelbox ist der natürliche Lebensraum für alle, die ihren Pegel bereits erfolgreich über den Vernunftslevel gehoben haben. Hinweis für Anfänger: Umfallen kann man hier nicht – es herrscht ein derartiges Gewusel, dass man einfach stecken bleibt. Egal ob Glitzer, High Heels oder T-Shirt mit Aufdruck „Sektbar-Veteranin 2008“ – hier finden sich alle Schützennacht-Gattungen zusammen, die das Gleichgewicht gegen soziale Energie eintauschen. Wer hier rein will, braucht kein Ticket – nur Mut. Spoiler: Man kommt selten freiwillig wieder raus. Die Band spielt. Die Stimmung steigt. Der Discofox feiert seine Rückkehr auf die Fläche. Von der eigenen Truppe keine Spur – aber irgendeine Runde nimmt einen schon auf. Zwischendurch: Pommes, Bratwurst oder Currywurst. Gegen 2 Uhr: Bettschwere erreicht. Noch fix ein Schwalbennest geholt – 20 Wertmarken gekauft, 21 am nächsten Morgen wieder in der Tasche gefunden. Alkoholische Buchführung funktioniert eben anders. Eierbacken – Glaube, Sitte, Ceranfeld Doch aufgepasst: Wer jetzt glaubt, der Abend sei vorbei, irrt. Die Hartgesottenen pilgern zum Eieressen. Der Leitspruch lautet: Glaube. Sitte. Eierbacken. Wie das aussieht? Mal ganz gediegen – mit Pfanne und Ruhe. Mal völlig wild – direkt auf dem Ceranfeld, ohne Gnade. Mancher wirft rein, was gerade da ist: Gummibärchen, Speckmäuse, Eierschale inklusive. Der clevere Bauer greift zum Vollei aus dem Tetrapack – aber Vorsicht: meist schon vorgewürzt. Wer trotzdem Salz reinhaut, hat am nächsten Tag einen Salzpegel wie das Tote Meer. Der wichtigste Überlebenstipp? Wenn du die Bettschwere spürst – geh. Aber versuch nicht noch, dich zu verabschieden. Das endet nur wieder an der Theke. Oder schlimmer: in der Abferkelbox. Mach einfach einen polnischen. Abhauen. Verschwinden. Keine Zeugen.
07.06.2025
Wer den Sauerländer kennt, weiß: Emotionen sind nichts, was man raushängen lässt. Außer es ist Schützenfest. Und selbst da wird’s eher… kontrolliert ausgelassen.
Ahoi ihr Landratten!Nach einer Nacht voller Schönheitsschlaf (Spoiler: hat nicht geholfen), stand heute Stavanger auf dem Programm. Und wieder einmal kein fröhliches „Guuuten Moooorniiiing“ vom hyperaktiven Kapitän mit Italo-Akzent. Ich muss zugeben: Ich vermisse das italienische Sprachfeuerwerk schon ein bisschen. Stattdessen gibt's jetzt den deutschen Kapitän – der offenbar weiß, dass wir morgens keine Emotionen, sondern nur Koffein ertragen. Danke für diesen respektvollen Rückzug.
Heute stand Ålesund auf dem Plan. Irgendwann jedenfalls. Der Abend davor? Ich hatte es mir nett gemacht – Glas Wein, dicke Jacke, eingemummelt in eine Decke, gutes Buch … Moment, war das nicht schon der Abend davor? Ach, egal. Auf jeden Fall bin ich irgendwann aufgewacht, dachte nur: „Nee, ist dunkel, viel zu früh.“ Zack, nochmal hingelegt. Dass es in Wirklichkeit schon 9 Uhr war und draußen hell wie sonstwas? Geschenkt – in der Innenkabine (aka: meine geliebte „Hundehütte mit Charme“) ist eh immer Mitternacht.
Wanderschuhe vergessen, Hirnfrost inklusive – ein Ausflug zum Tvinnefossen
Bergen – Stadt des Regens, Sonne auf Bestellung
Da isser – der erste Seetag.
Der große Tag ist da: Abfahrt ins Abenteuer! Oder wie ich es nenne – der feierliche Beginn meiner freiwilligen Selbstauslieferung an den Wahnsinn.
Morgen ist es endlich soweit – ich geh mal wieder auf große Fahrt!
Bevor das große Abenteuer überhaupt losgehen kann, steht natürlich erstmal das berühmt-berüchtigte Spiel auf dem Programm:„Ich packe meinen Koffer und nehme mit…“ …einen Nervenzusammenbruch.
Ich geh wieder auffen Kahn. Ohne Horst. Der schmachtet immer noch Viola an – langes Thema, kurzer Sinn: Ich hab gebucht, er hat Gefühle. Tja. Dafür hab ich eine Balkonkabine. Ok schön wäre es. Befinde mich auf Deck 10, innen!
Tja, Freunde der gepflegten Sonntagsunterhaltung, es ist wieder passiert.
Liebe Möbelstücke,
Der Abschied – oder wie ich mich mit einem Overkill an Deo auf die Heimreise vorbereitete
Der letzte Tag – oder wie ich mich erfolgreich vorm Kofferpacken drückte
Curacao – Wenn Muskelkater, Margaritas und Karneval aufeinandertreffen
Oranjestad – Ein Tag zwischen Leguanen, Weißweinschorle und musikalischen Verbrechen
Aruba: Sonnenbrand, Skorpion-Tequila und andere Dummheiten – Ein Reisebericht voller (Un-)Sinn
Heute hieß es Abschied nehmen vom Big Apple. Nach einer Woche voller Eindrücke, Menschen, Verkehr und dem ständigen Trubel der Großstadt war ich aber auch froh, wieder dem Chaos entfliehen zu können. Als echte Dorfpomeranze ist man das ruhige Landleben eben gewohnt – und all die Lautstärke, Hektik und Menschenmassen in New York sind auf Dauer doch etwas überwältigend.
Heute wollten wir das chinesische Neujahr willkommen heißen. Es war das Jahr des Hasen, und wo könnte man das besser feiern als in Chinatown? New York hat eine große chinesische Community, und wir waren gespannt, wie hier das neue Jahr zelebriert wird.
Heute stand alles im Zeichen des Entspannens. Kein Stress, kein straffer Zeitplan – einfach mal drauflos schlendern und die Zeit in Uptown genießen. Ziel war der Central Park, die berühmte grüne Lunge New Yorks.
Endlich spielte das Wetter wieder mit! Es war zwar kalt, aber der blaue Himmel und der strahlende Sonnenschein machten alles wett. Perfekt für unseren Plan, heute nach Downtown zu fahren – juhu, endlich mal ein paar Meter mit der U-Bahn!
Der zweite Tag im Big Apple begann… sagen wir mal: weniger glanzvoll. Das Wetter? Grau. Der Himmel? Noch grauer. Die Stimmung? Könnte besser sein. Also haben wir Plan B gezündet – auch bekannt als: Shoppingtherapie. Schließlich muss das gesparte Urlaubsgeld irgendwo hin, oder?
Am 8. Februar 2023 war es soweit: Der Startschuss für einen rund einwöchigen Trip nach New York City – eigentlich als Solo-Reise geplant. Mal wieder so eine meiner spontanen Eingebungen. Ihr kennt das: Die besten Reisen beginnen mit einem kleinen „Ach, warum eigentlich nicht?“.
Paulo Coelho, Schriftsteller