Aruba: Sonnenbrand, Skorpion-Tequila und andere Dummheiten – Ein Reisebericht voller (Un-)Sinn
Endlich wieder Land in Sicht! Nach Tagen auf hoher See war der erste Morgen auf Aruba da. Und wie jeden Morgen wurde ich von unserem Kapitän aus dem Bett geworfen – dieser Mann hält absolut nichts von Langschläfern. Ausschlafen ist wohl nur was für Leute ohne Abenteuerdrang. Oder ohne einen lauten Kapitän.
Also Füße aus dem Bett, rein in die Klamotten und direkt ab an die Bar – Prioritäten müssen schließlich gesetzt werden. Erstmal einen Cappuccino organisieren und dann raus aufs Deck. Und was sehe ich da? Eine kleine Insel mit einer Palme mitten im türkisblauen Meer. Robinson Crusoe, bist du’s? Hätte mich nicht gewundert, wenn er mir aus dem Wasser zugewunken hätte.
Während ich meinen Cappuccino genoss und den Karibik-Traum auf mich wirken ließ, beschloss ich, den Tag ruhig zu starten – mit einem kleinen Frühstück. Doch dann ging es weiter ins Wohnzimmer des Schiffes: die Ocean Bar. Und da saß sie schon. Die Ruhrpott-Uschi. Natürlich.
Wir haben über Gott und die Welt diskutiert, aber wichtiger noch: über die Getränkewahl. Kaffee? Cola? Ach was – irgendwo auf der Welt ist es schon 16 Uhr, also Weißweinschorle, bitte! Während wir uns das Deck anguckten, erspähten wir unten am Dock etwas. Eine pinke Hose? Möbelstück? Alien-Invasion? Keine Ahnung. Aber es war auffällig genug, um eine ausgiebige Winke-Session an der Reling einzulegen. Hätte mich nicht gewundert, wäre ein Hubschrauber gelandet. Endlich erblickte man uns, lag wohl an meiner grellen Hose und wir legten eine YMCA Tanzeinlage ein. Sollte ja schließlich jeder sehen, dass wir da sind.
Abenteuer in der karibischen Hitze
Aber jetzt mal zum „ernsthaften“ Teil: Ich hatte einen Ausflug über get your guide gebucht. Titel: „Geführte Erkundungstour durch die Landschaft“. Was sich dahinter verbarg? Keine Ahnung. Vielleicht eine Safari mit Kängurus. Oder ein Stadtbummel mit Überraschungs-Sonnenstich.
Ich verließ also das Schiff und wurde direkt von der Sonne begrüßt – mit einem kräftigen Schlag ins Gesicht. Hola die Waldfee, der Stern sticht aber ordentlich. Um mich vor der spontanen Verdunstung zu retten, flüchtete ich immer wieder in Boutiquen – offiziell, um mir Sachen anzusehen, inoffiziell, um der Klimaanlage zu huldigen.
Irgendwann kam unser Guide an. Pünktlichkeit ist in der Karibik eben eine philosophische Frage. Dann ging es in den klimatisierten Kleinbus, und ab ins Landesinnere.
Erster Stopp: Der California-Leuchtturm. Wunderschön! Tolle Aussicht! Leider nur mit 274 anderen Touristen im Bild. Wer ein menschenleeres Foto wollte, musste entweder Photoshop-Profi sein oder Teleportation beherrschen.
Zweiter Stopp: Die schnuckelige Kapelle „Our Lady of Alto Vista“. Auf dem Weg dorthin gab’s einen Kreuzweg und unzählige Kakteen. Fun Fact: Aruba hat vier verschiedene Arten davon. Ich überlegte kurz, ob ich eine spontane botanische Facharbeit schreiben sollte, entschied mich dann aber doch dagegen. Die Kapelle war winzig und süß – und ich hatte das seltene Glück, sie mal ohne Menschenmassen zu fotografieren. Gönn dir, Fortuna.
Dritter Stopp: Die Aloe-Vera-Farm. Perfekt für meinen Sonnenbrand! Dachte ich. Ich lernte stattdessen, wie aus Aloe irgendwas Cremiges wird, das zwar nicht hilft, aber dafür stinkt, als hätte man eine Omma in Medizin getränkt. Hab mir trotzdem ein Fläschchen gekauft. Abends aufgetragen – und wollte vor mir selbst wegrennen.
Vierter Stopp: Eine Felsformation. Angeblich mit grandioser Aussicht von oben – aber ich und Klettern? Ich bleib mal schön unten und inspiziere die angeschlossene Bar. Research und so.
Fünfter Stopp: Die letzte natürliche Brücke auf Aruba. Die andere ist schon eingebrochen. Klingt beruhigend, oder? Die Fahrt dorthin: kostenlose Vollkörpermassage, denn der Bus hüpfte über Stock und Stein, als wären wir in einem Videospiel-Level für Fortgeschrittene.
Sechster Stopp: Eine alte Goldmine. Perfekter Ort, um sich in Flip-Flops durch Geröll zu kämpfen. Aber gut, Birkis sind quasi die SUVs unter den Schuhen. Ich hab’s ohne Umknicken geschafft – Applaus für mich.
Wieder an Bord – Zeit für Alkohol und Dummheiten
Nach fünf Stunden in der Karibik-Sauna war ich dezent durch. Also ab zurück aufs Schiff, schnell eine Weißweinschorle auf Ex und dann unter die Dusche.
Da wir über Nacht in Aruba blieben, hieß es: Bibis legendäre Bar-Tour!
Erster Stopp: Die Cow Bar. Wände und Decke voller beschriebener Dollarscheine. Coole Idee! Unsere Crew – liebevoll „die karibischen Möbelstücke“ genannt – saß strategisch verteilt zwischen Bar und Wasserblick. Ich holte mir einen Mojito und stellte fest: Sensationell.
Dann ging’s in die nächste Bar. Hier gab es ein „leckeres“ Getränk: Tequila mit Skorpion. Ja, richtig gelesen. Wer es trinkt, wird mit Trommelwirbel gefeiert und bekommt ein T-Shirt. Unser Küken überlegte – und wie die großartigen Freunde, die wir sind, stachelten wir sie an. Der Kellner kam und erklärte ihr, Männer kauen und Frauen schlucken. 25 Dollar später - wir Vintage Möbel schmissen zusammen - hob sie ihr Glas und – SCHLUCK! Tosender Applaus. Wahrscheinlich auch ein bisschen Mitleid. Aber Hut ab, Küken!
Flamingos, Fotostopps und fatale Ideen
Am Hafen standen plötzlich zwei riesige Flamingo-Statuen. Klar, erstmal Fotos machen. Dann kam eine alte englische Telefonzelle für Verliebte. Das Nordlicht und ich schauten uns an – und beschlossen, eine spontane Fake-Hochzeitsszene zu inszenieren. Wahre Liebe gibt’s nur unter Frauen!
In der nächsten Bar gab’s witzige Schildchen: „Platz für Singles“, „Platz für Singles, die Reiche suchen“. Eins fehlte: „Frau mit Grill sucht Mann mit Kohle“.
Zum Abschluss musste natürlich das obligatorische „I Love Aruba“-Foto her. Ich hielt es für eine grandiose Idee, mich ins „U“ zu setzen – und steckte prompt fest. Ich vergaß, dass mein Körperbau mittlerweile von „Reh“ auf „Breitarschantilope“ gewechselt hatte. Nach einigen artistischen Verrenkungen kam ich wieder frei.
Zurück auf dem Schiff gab’s eine letzte Weißweinschorle, WLAN wurde ausgenutzt – und dann ging’s ab ins Bett. Denn morgen war auch noch ein Tag. Und wer weiß, welche Dummheiten der für uns bereithielt... 😏
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