Karibik - Aruba Part2 26.02.2025

Oranjestad – Ein Tag zwischen Leguanen, Weißweinschorle und musikalischen Verbrechen

Nach einer extrem kurzen Nacht – der Kapitän hält ja immer noch nichts von Langschläfern – fiel ich schlaftrunken aus dem Bett. Keine Ahnung, ob freiwillig oder weil mein Körper mittlerweile aus Reflex auf das morgendliche „Aufstehen, Landratten!“ reagierte. Aber es nützte nichts: Erstmal an die Bar und einen Cappuccino intravenös einführen lassen.

Heute stand ein entspannter Spaziergang durch Oranjestad mit meiner Ruhrpott-Uschi auf dem Plan. Da wir das Ganze betont gemütlich angehen wollten, setzte ich mich erstmal ins Wohnzimmer unseres Schiffes, feilte ein bisschen an meinem Blog – und bestellte eine Weißweinschorle. Natürlich.

Doch dann der Schock: Chardonnay und Pinot Grigio aus! Es blieben genau zwei Optionen: Entweder den lokalen Weißwein probieren – (die Weinberge suche ich heute noch vergeblich) – oder auf Riesling umsteigen. Die Wahl fiel leicht: Ich ging auf Riesling. Das andere Zeugs konnte man schlichtweg nicht trinken. Und so startete der Tag mit einer ganz besonderen Weinverkostung – unfreiwillig, aber hey, es gibt Schlimmeres.

Stadtbummel mit Tieren, Bars und fast einem Mord an einem Leguan

Gegen Mittag tauchte auch meine Ruhrpott-Uschi auf und wir zogen los. Runter vom Schiff, rein ins Vergnügen! Erster Halt: Die Cow Bar mit den berühmten Dollarscheinen an der Decke. Klar, erstmal einen Snack – Thunfisch-Baguette und ein lokales Bier. Frühstück ist ja bekanntlich die wichtigste Mahlzeit des Tages, egal wann sie stattfindet.

Gut gestärkt ging es weiter, vorbei an der lustigen Bank, den Flamingo-Statuen und der Telefonzelle für Verliebte. Wir schlenderten an bunten Wänden und Häusern entlang und genossen die karibische Atmosphäre. Doch dann – fast ein Mord! Ich war kurz davor, auf einen Leguan zu treten. Das Vieh tauchte einfach aus dem Nichts auf! Wo kam das Ding her? Tarnt sich als Straßenbelag und rennt einem dann vors Bein – bitte einmal das Herz-Lungen-Gerät für mich anschließen.

„Irgendwo auf der Welt ist es 5 Uhr“ – Also Margaritas!

Da das umherwandern bei gefühlten 40 Grad im Schatten dann doch durstig machte, besuchten wir die 5 o’clock Bar – denn, wie wir gelernt haben, ist es irgendwo auf der Welt immer 4 oder 5 Uhr. Zeit für einen Drink! Oder zwei. Oder drei. Frozen Strawberry Margaritas. Keine Ahnung, wie viele es wurden, aber sie waren köstlich. Und die wichtigste Regel wurde befolgt: Schmecken muss es!

Der Abend versprach ja auch noch große Taten – Stichwort: Karaoke. Also vorsichtshalber schon mal mit den Margaritas die Stimmbänder ölen. Sicher ist sicher.

Zurück aufs Schiff – die Kellner kennen uns schon zu gut

Zurück auf dem Schiff ging’s natürlich ins Wohnzimmer – und wieder eine Weißweinschorle. Mittlerweile fragten die Kellner nicht mal mehr nach, sondern direkt: „Corona oder Weißweinschorle?“ Schön, wenn man Eindruck hinterlässt.

Schnell noch den Sonnenuntergang bewundert, dann ab unter die Dusche – bitter nötig nach einem Tag in der Sauna, äh, Stadt. Frisch poliert und mit neuer Energie ging es weiter zum Abendessen (Unterlage ist wichtig!) – und dann direkt in die Almhütte.

Karaoke – der musikalische Totalschaden nimmt seinen Lauf

Richtig Lust hatte ich erst nicht, also trödelte ich herum. Aber dann konnte ich mich doch aufraffen – und es war die beste Entscheidung des Abends.

Erster Act: Bibi und Tina auf großer Bühnenreise. Zwei Möbelstücke stürmten die Bühne und gaben eine sehr eigenwillige Version von „Hulapalu“ zum Besten. Heidi Klum hätte gesagt: „Für euch habe ich heute leider kein Foto.“ Aber wir unterstützten sie lauthals – wurde es dadurch besser? Nein. War es witzig? Absolut.

Dann wagten sich zwei weitere Möbelstücke an High School Musical. Der Song war… ambitioniert. Und hoch. Sehr hoch. Aber ein bisschen Spaß muss sein.

Und dann – mein Auftritt. Bis zu diesem Moment wusste ich nichts davon. Großartig. Wer mich kennt, weiß: Ich kann dreistimmig singen – laut, falsch und mit Begeisterung. Und so rockten wir zu „Griechischer Wein“ die Bühne. Falls sich Udo Jürgens im Grab umgedreht hat – sorry, war nicht meine Schuld. Aber wir hatten Spaß. Es gibt Videos davon, aber die bleiben für immer unter Verschluss. Niemand soll unnötig leiden.

Als wäre das noch nicht genug gewesen, kam eine fremde Person auf die Bühne und trällerte „Aloha He“. Das Bremer Möbelstück und ich waren gerade so richtig in Fahrt – also stürmten wir ebenfalls die Bühne, ließen uns auf den Boden plumpsen und ruderten wie irre. Dass niemand mitmachte? Geschenkt. Uns hat’s gefallen. Der Rest des Publikums war sich nicht sicher, ob sie lachen oder den Notarzt rufen sollten.

Ob es eine gute Idee war, mit Mitte 40 solche Aktionen zu bringen? Die Antwort sollte ich erst am nächsten Morgen erfahren. Aber wie heißt es so schön? „Nüchtern betrachtet war es im besoffenen Kopf besser.“

Krönender Abschluss – musikalische Körperverletzung mit ABBA

Weil wir das Publikum nicht schon genug strapaziert hatten, gab es als krönenden Abschluss noch eine Mamma Mia-Darbietung. Vier Möbelstücke, darunter ich. Top Idee. (Achtung, Ironie!) Zwischendurch traten tatsächlich Leute auf, die singen konnten – denen hätte ich gerne länger zugehört. Aber jede Show hat mal ein Ende – zum Glück.

Nach diesem Festival der gesanglichen Höchstleistungen zogen wir uns noch ins Wohnzimmer zurück, ließen den Tag mit Blick auf Aruba ausklingen – und überlegten, was für Dummheiten morgen auf uns warteten. 😏

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