Karibik - Curacao 27.02.2025

Curacao – Wenn Muskelkater, Margaritas und Karneval aufeinandertreffen

Da bin ich wieder! Und wie immer war die Nacht viel zu kurz – El Capitano hielt es mal wieder für eine grandiose Idee, die gesamte Crew und indirekt auch mich mit seinem sanften Weckdienst aus dem Tiefschlaf zu reißen. Doch heute Morgen war etwas anders… Muskelkater in den Oberschenkeln. Ach ja, das Rudern auf dem Boden während der Karaoke-Einlage am Vorabend – ganz tolle Idee! Ich wusste doch, dass das Konsequenzen haben würde.

Aber im Bett bleiben war keine Option, denn heute hatten wir einen ganz besonderen Stopp: Curacao! Nach Aruba ein weiteres Highlight der Reise. Also ab zur Bar, Cappuccino inhalieren und versuchen, wach zu werden.

Heute stand eine Stadterkundung mit der Ruhrpott-Uschi an. Ob sie morgens noch einen Ausflug hatte? Keine Ahnung. Mein Hirn war noch nicht auf voller Betriebstemperatur. Aber irgendwann fanden wir uns beide auf festem Boden wieder und marschierten los – Ziel: Die berühmte schwankende Königin-Emma-Brücke.

Eine Brücke, die schwankt – oder ich?

Vor der Reise hatte ich noch das Traumschiff geschaut, und lustigerweise war genau diese Brücke dort zu sehen. Praktische Vorbereitung also. Und ja, sie schwankt tatsächlich. Ob das allerdings wirklich an der Brücke lag oder am Abend zuvor, sei mal dahingestellt…

Nach dieser leicht schaukelnden Erfahrung entschieden wir uns für das einzig Vernünftige: Restaurant, Cola, Essen. Mein Thunfisch-Baguette vom Vortag hatte mich so nachhaltig beeindruckt, dass ich es direkt nochmal bestellte. Spoiler: Es war okay, aber gestern war’s besser.

Gestärkt und mit neuem Lebensmut tauchten wir in die farbenfrohen Gassen von Willemstad ein. Überall kunterbunte Häuser, und hin und wieder erspähten wir die berühmten Chichis. Nach langem Herumirren entdeckten wir schließlich den geheimen Shop, in dem diese Kunstwerke hergestellt werden. Alle möglichen Farben, Größen – eigentlich hätte ich mir eine kaufen sollen. Ein kleines bisschen bereue ich es.

Da Willemstad nicht gerade riesig ist, liefen wir ständig anderen Möbelstücken über den Weg. Mal beim Essen, mal beim Schlendern, und mal beim klassischen Touristen-Fotografieren. Zwischendurch gab es karibische Live-Musik, die das Ganze noch perfekter machte.

Doch dann stand der Rückweg an. Und was bedeutete das? Richtig – wieder über die schwankende Brücke. Gerade als wir ankamen, wurde sie für ein vorbeifahrendes Schiff geöffnet – mit Touristen drauf! Zum Glück war ich nicht einer davon, sonst hätte ich mich wahrscheinlich gleich freiwillig ins Wasser gestürzt.

Kaum stand ich wieder auf dem schaukelnden Ding, kam der Ohrwurm: "Ich überleg, mit dem Saufen aufzuhören, aber ich schwanke noch, ich schwanke noch…" Ja bravo. Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass meine Ohrwürmer einen grausamen Musikgeschmack haben? Nein? Jetzt wisst ihr es.

Da wir noch nicht direkt zurück aufs Schiff wollten, kehrten wir in der 5 o’clock Bar ein – eine Kette, mit der wir bereits sehr gute Erfahrungen gemacht hatten. Perfekte Lage – Sichtweite zum Schiff. Man muss ja clever trinken.

Und dann betrat er die Bühne unseres Lebens: Keanu Reeves.
Okay, es war unser Kellner, aber er stellte sich uns tatsächlich als Keanu Reeves vor. Ob das sein echter Name war? Wer weiß, vielleicht ein Fall für Galileo Mystery. Er erklärte uns, dass es heute Margaritas zum halben Preis gab. Also war die Entscheidung schnell getroffen. Frozen Strawberry Margarita – Prost!

Gehirnfrost und andere Frozen-Dummheiten

Erster Schluck: Yummi.
Fünfter Schluck: Autsch. Gehirnfrost.
Ich sollte es mittlerweile gelernt haben: Nicht zu viel auf einmal trinken. Natürlich passierte mir das gleich nochmal. Ein Lerneffekt? Fehlanzeige. Nachdem der erste Margarita weg war, folgte – natürlich – ein zweiter. Man will ja schließlich nicht dehydrieren. Währenddessen wurde ich erneut für meine hervorragenden Englischkenntnisse gelobt. Guter Trick: Einfach selbstbewusst quatschen, dann glaubt dir jeder, du wärst Native Speaker. Zack – alles richtig gemacht.

Langsam wurde die Bar voller, und unser Freund Keanu machte jetzt auf Richard Kimble und war permanent auf der Flucht. Dann kam unser bayrisches Möbelstück reingeschneit, völlig unbeeindruckt davon, dass wir hier saßen. „War ja klar, dass ich euch hier finde.“ Natürlich gesellte er sich zu uns und bekam sofort sein Getränk, während wir immer noch warteten. Vorteile seines bayerischen Charmes?

Ich signalisierte Keanu, dass wir noch eine dritte Runde wollten – Handzeichen funktionierte super. Doch dann kam die Überraschung: Wegen der langen Wartezeit gab’s einen Extra-Schuss Rum obendrauf. Heilands Blechle! Den hätte ich nicht gebraucht.

Meine Ruhrpott-Uschi lachte mich aus. Ich grinste zurück und meinte nur: „Warte es ab, du bist als Nächste dran!“ Und so kam es natürlich auch. Der Cocktail hatte mal richtig Wumms.

Irgendwann mussten wir uns schweren Herzens losreißen, denn das Schiff wartete nicht auf uns. Schade eigentlich. Zum Abschied gab’s auf dem Schiff zur Begrüßung noch einen Rumpunsch. Ja, kann man mal so machen.

Karneval trifft Haifischbar – ein Abend voller (Un-)Sinn

Wieder zurück im Wohnzimmer aka Bar. Mittlerweile brauchten wir gar nicht mehr bestellen. Die Kellner kannten unsere Präferenzen. Die einzige Frage war: „Corona oder Weißweinschorle?“

Und dann das große Rätsel: Warum streckte mir ein bestimmter Kellner immer die Zunge raus? Vielleicht ein Fall für Mulder und Scully.

Am Abend standen gleich zwei Highlights an: Haifischbar und Weiberfastnacht!

Nach einer Dusche stellte sich die große Frage: Kostüm jetzt schon oder später? Ich entschied mich für zivilisiertes Essen und ließ mir dann von unserem Thüringer Möbelstück die Haare flechten. (Danke dafür!) Dann rein ins Dirndl – fertig war „Rosi“, natürlich ohne Telefon und ohne Konjunktur.

Erstmal ins Theatrium. Dort erwartete uns Travestiekünstler Betty, der absolut charmant und witzig durch den Abend führte. Möbelstück-Highlight: Ein Kerl verkleidet als Tequila, seine Frau als Limette. Wir haben Tränen gelacht.

Dann kam der Cianti äh „Shandy Chor“ – aka die Schiffsbesatzung unter Leitung unseres Kapitäns. Sie trällerten Seemannslieder – grandioser Start in den Abend.

Dann ging es auf Deck 12 zur Weiberfastnachtsparty. Problem: Es war verdammt windig. Aber keine Sorge, ich habe mein Dirndl und mich tapfer verteidigt.

Höhepunkt des Abends: Die Lords – eine Crew-Tanzgruppe, die irischen Tanz vorführte. So gut, dass sie drei Zugaben geben mussten. Unser Kapitän war mittlerweile auch da, und als sie fertig waren, ertönte das Horn von Gondor äh das Schiffshorn. Gänsehaut-Moment. Die Lords waren überwältigt und huldigtem dem Kapitän. 

Dann endlich: Kölsche Karnevalsmusik! Der DJ taugte. Man war überrascht, das ich jedes Lied mitsingen konnte und nicht nur der Refrain. Und als „Wackelkontakt“ kam, gab es kein Halten mehr. Wir rasten aus.

Später wurde die Musik etwas jünger, und da ich bei den neuen Liedern keinen einzigen Text mehr kannte, war es Zeit für den letzten Drink. Gegen 2 Uhr tranken wir unser letztes Bier – und dann war Schluss.

Ob ich morgen wieder Muskelkater habe? Wetten werden noch entgegengenommen. 😏

 

 

Bewertung: 5 Sterne
2 Stimmen

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.