Dominica: Ein Drama in mehreren Akten
Nach einer kurzen Nacht – ihr erinnert euch sicher an den Kapitän – habe ich mich mal wieder aus dem Bett geschält. Normalerweise folge ich dem Motto „Der frühe Vogel kann mich mal“, aber gut, Urlaub ist Urlaub, und ich will ja auch was sehen. Also, ab zur Lieblingsbar – erst mal einen Cappuccino zum Wachwerden. Der schmeckt bei Sonne und Wärme besonders gut, vor allem, wenn man ihn mit leicht verklebten Augen und einem Gesichtsausdruck genießt, der signalisiert: „Ich bin physisch anwesend, aber mein Geist schläft noch.“
Frühstück? Ich? Hilfe, ich werde alt!
Direkt danach der Gang zum Frühstücksbuffet. Und was landet auf meinem Teller? Warmer Milchreis und Obst. Moment mal… Ich? Freiwillig frühstücken? Das ist neu. Entweder habe ich eine frühe Midlife-Crisis oder die senile Bettflucht hat mich voll erwischt. Ich mache mir langsam selbst Angst.
Ruhrpott Uschi und der unfreiwillige Wet-T-Shirt-Contest
Oben auf dem Pooldeck dann das Wiedersehen mit meiner treuen Begleiterin, der Ruhrpott Uschi. Fit war sie nicht, aber für einen kurzen Smalltalk hat es gereicht. Ich hingegen hatte andere Probleme: Mein weißes T-Shirt hatte den Kampf gegen die tropische Luftfeuchtigkeit verloren – willkommen zum unfreiwilligen Miss-Wet-Contest! Also schnell ins Zimmer, umziehen, und dann ab in die Stadt, um ein wenig Dominica zu erkunden. Doch kaum betreten wir den Hafen, geht der Weltuntergang los. Karibik und Regen? Läuft bei mir.
Sightseeing mit Schlaglöchern und Kneipenstopp
„Augen zu und durch“ war die Devise. Wir schlenderten durch die Gassen, nahmen unfreiwillig einige Schlaglöcher mit – hätte man auch einfach mal schauen können, wo man hinläuft. Schließlich fanden wir Zuflucht in einer Bar namens Ruins R – was für ein Laden! Bunte, wackelige Bänke und überall Fahnen an der Decke. Wie es der Zufall wollte, saßen wir direkt unter der deutschen Flagge. Patriotismus-Level: Zufällig hoch.
Erst mal ein Bier und einen Eistee bestellt. Doch während das erste Getränk ruckzuck da war, wartete ich auf das zweite Bier eine gefühlte Ewigkeit. Ein Blick zur Bar offenbarte die bittere Wahrheit: Man hatte mich vergessen. Wie kann das sein? Ich bin doch so eine unübersehbare Persönlichkeit!
Betreutes Trinken – Fail des Tages
Ruhrpott Uschi fühlte sich nicht so gut und ließ mich allein. Ganz böser Fehler! Sie war eigentlich mein persönlicher Schutzengel im Club „Betreutes Trinken“, aber nun musste ich mich mir selbst überlassen. Wer mich kennt, weiß: Das ist keine gute Idee.
Ich wollte die letzten Tage auf meinem Tablet festhalten – WLAN-Passwort hatte ich, also halbe Miete. Doch natürlich funktionierte meine Seite nicht. Vermutlich in Dominica gesperrt. Super. Wenigstens ChatGPT lief, also habe ich dort meinen geistigen Erguss überarbeiten lassen – man gönnt sich ja sonst nichts.
Karibik-Feeling mit acht Bieren und musikalischer Live-Ekstase
Nach drei Bieren begann die Live-Musik. Zwei grandiose Musiker, die richtig Stimmung gemacht haben – Karibik-Feeling pur! Ich hätte ihnen bis zum Morgengrauen zuhören können. Leider meinte die Sonne irgendwann, sich wieder blicken lassen zu müssen. Doch immer, wenn ich dachte „Jetzt wäre ein guter Moment, zum Schiff zu gehen“, setzte wieder Regen ein. So ein Pech aber auch!
Acht Biere später dann doch der Aufbruch. Denn man munkelt: Schiffe warten nicht. Hätte mich nicht ein neuer Schutzengel – ein freundliches Möbelstück - aufgelesen, wäre ich wohl in die falsche Richtung gelaufen. Orientierung? Fehlanzeige. Ich war mal besser darin. Oder bilde ich mir das nur ein?
Das große Fressen und die große Verwirrung
Zurück auf dem Schiff, direkt ins „Wohnzimmer“, wo schon einige aus unserer Runde saßen. Noch ein, zwei Cocktails (also gefühlt zehn) und dann ab unter die Dusche – der tropische Mix aus Hitze, Schweiß und Sonnencreme macht einen ja irgendwann untragbar.
Dann das nächste Abenteuer: Abendessen. Und was soll ich sagen? Ich habe mich wieder verlaufen. Falsches Deck, falsche Richtung – ich könnte schwören, dieses Schiff verändert ständig seine Struktur. Immerhin habe ich es irgendwann zum Essen geschafft. Würzen können sie hier auf jeden Fall – manchmal etwas zu enthusiastisch für meinen Geschmack, aber immerhin schmeckt’s. Die Tellerkombinationen wirken oft wild zusammengewürfelt, aber egal. Hauptsache, satt.
Das Finale: Wein, Wind und Wortspiele
Den Rest des Abends habe ich mit Weißweinschorle, einem Buch und einer frischen Brise auf dem Deck verbracht. Der Rest der Truppe war bei irgendeiner Show – nicht mein Ding. Doch plötzlich tauchten Ruhrpott Uschi und das Nordlicht auf, und zack – war’s das mit der ruhigen Lesezeit. Stattdessen gab’s eine spontane Unterhaltungsshow auf dem Deck. Wer zweideutig denkt, hat mehr zu lachen!
Gegen Mitternacht – nach unzähligen Cocktails und Bieren – dann endlich ins Bett. Mein Kabinenlayout bleibt mir weiterhin ein Rätsel. Jedes Mal, wenn ich reinkomme, denke ich: „Komisch, sah das vorher auch schon so aus?“
Guts Nächtle, Karibik
Kommentar hinzufügen
Kommentare