Der erste Seetag – oder wie mein Jetlag mich komplett hops genommen hat
Da war er nun, der erste Seetag. Ich hatte ja große Pläne: Früh aufstehen, das Schiff erkunden, Abenteuer erleben... Tja, hat alles nicht so ganz geklappt. Denn nachdem ich am Abend zuvor absolut nichts mehr mitbekommen hatte, hab ich erstmal bis 9 Uhr geschlafen. Schuld? Natürlich der Jetlag. Der hatte es sich anscheinend richtig gemütlich gemacht und mich mit einem hämischen „Na, endlich! Ich dachte schon, du wachst nie wieder auf!“ begrüßt.
Mein Zustand? Motor läuft – aber keiner lenkt.
Nach leichten Startschwierigkeiten befreite ich erstmal Horst (aka mein Koffer) von seiner Last. Dann stand ich an der Tür, bereit, die Welt zu erobern. Oder zumindest mal zu gucken, was auf dem Kahn so geht.
Aber halt! Was war das?
Ein ungewohntes Geräusch in meiner Kabine. 😱 Ich schaute mich um, leicht panisch. Hatte ich einen falschen Schalter gedrückt? Lebte mein Koffer jetzt sein eigenes Leben? Oder war es ein geheimes Signal, dass ich langsam durchdrehe?
Nein.
Es war mein Telefon. Und ich? Schon auf der Vermisstenliste.
Na bravo! Gerade mal einen halben Tag auf See, und schon brauchte ich anscheinend Betreuer. Meine Reisegruppe „Möbelstück mit Wackelkontakt“ hatte sich ernsthaft Sorgen gemacht. Und ich? Stand doch längst in den Startlöchern.
Wirklich!
Fast.
Die Möbelstücke hatten sich natürlich bereits in der Ocean Bar (alias unser Wohnzimmer) versammelt. Wo auch sonst?
Mein epischer Kampf gegen das Kleid – und die Schmach der Bordkarte
Mit meinem neugewonnenen Tatendrang und großartigen Modeentscheidungen beschloss ich, mich in ein Kleid zu werfen.
Fehler. Ein windiges Kleid.
Im Wind.
Auf einem Schiff.
Ich fühlte mich wie Marilyn Monroe, nur leider ohne sexy Luftzug-Effekt und heißen Typen im Hintergrund. Stattdessen führte ich eine einstündige Kleiderschlacht gegen Wind und Meer.
Und wer hat gewonnen?
Richtig.
Kleid: 0 – Wind: 1.
Nach dieser modischen Niederlage entschied ich mich dann doch für eine praktischere Garderobe und zog mich um. Man muss sich auch mal geschlagen geben. Der Tag selbst? Wunderschön. Windig, aber sonnig und warm. Perfekt, um das Schiff zu erkunden!
Dachte ich.
Aber nein, meine Bordkarte hatte andere Pläne. Sie war – wo auch immer – verschwunden. Und das völlig nüchtern!
Gratulation, Ina.
Aber zum Glück gab’s einen Retter in der Not – ein netter Mensch hatte sie an der Bar abgegeben. Natürlich. Wo sonst? In diesem Moment fühlte ich mich wie die Hauptdarstellerin einer Doku über „Abenteuer ohne Orientierung“.
Sonnenbrand und Weißweinschorle – meine Spezialdisziplinen
Die Sonne? Unterschätzt. Schon wieder.
Lerne ich es jemals? Vielleicht.
Aber immerhin hatte ich das Glück, den Tag größtenteils im Schatten zu verbringen. Mit einer Weißweinschorle in der Hand. Kreuzfahrt-Life in Perfektion.
Abends? Essen. Viel mehr weiß ich auch nicht.
Am Abend beschloss ich, meinem Körper etwas Gutes zu tun.
Fitnessstudio? Nein.
Yoga? Auch nicht.
Ich ging essen. Ehrlich gesagt? Ich erinnere mich nicht mehr an viel. Aber natürlich lag das nur am Jetlag. Ganz sicher.
Und dann? 20 Uhr. Ich lag im Bett. Das Auslaufen? Verpasst. Den Sonnenuntergang? Verpasst. Irgendwelche Partys? Verpasst.
Und ehrlich? Vermutlich besser so.
Fazit des Tages:
✓ Vermisst gemeldet? Check.
✓ Wind gegen Kleid verloren? Check.
✓ Bordkarte verloren? Check.
✓ Weißweinschorle gewonnen? Check.
✓ Schlafen statt Party? Check.
Gute Nacht, Welt – wir probieren das morgen nochmal.
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